Perth liessen wir erstmal links liegen. Geographisch und auch tatsächlich, denn wir beschlossen uns Perth erst anzusehen, wenn wir am Ende unserer Reise von hier aus abfliegen.
Also direkt weiter nach Fremantle. Ziemlich genau 18 km von Perth entfernt. Doch was ist Fremantle überhaupt? Stadtteil oder Vorort von Perth? Oder doch eigenständige Stadt? Uns egal! Freo (so nennen die Einheimischen ihr Fremantle) ist auf jeden Fall eines: Absolut erlebenswert!
Uns gefiel vor allem das weltoffene total entspannte Flair dieser Hafenstadt südlich von Perth. Alle Menschen, denen man begegnet sind total entspannt und geniessen ihr Leben. Hektik unerwünscht. In den vielen stylischen Cafés und Kneipen treffen sich Hipster und Straßenarbeiter. Geschäftsleute tauschen sich mit Backpackern aus. Alles total unaufgeregt.
Unaufgeregt aber trotzdem geschäftig geht es auch auf den Fremantle Markets zu. Immer freitags bis sonntags besuchen Touristen und Einheimische gleichermaßen diesen mittlerweile berühmten Markt um die vielen kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt zu probieren und zu shoppen.
Hier bekommt man fast alles. Original australische Handarbeit, oder die bekannten Australien Souvenirs „Made in China“. Asiatische Köstlichkeiten, frischgepresste Säfte & Smoothies, ausgefallene Sushi Kreationen und ja, sogar Currywurst.
Auch sehr leckeren Kaffee gibt es auf dem Markt. In Australien aber kein Wunder. Hier bereitet niemand Kaffee zu, der es nicht gelernt hat. Und das meistens mehr als gut.
Den allerbesten Kaffe seit Neuseeland 2011 (damals im Café „Steam“ in Oamaru; Kai wird sich noch erinnern ;o)) habe ich mir aber in einem kleinen Café in der Fußgängerzone (High Street Mall) geholt. Leider habe ich den Namen des Cafés vergessen, aber der „Flat White“* war hervorragend. Falls jemand demnächst nach Fremantle reist, unbedingt probieren!
Wer weder den Markt besuchen, noch hervorragenden Kaffee genießen möchte, der kann sich in Fremantle die ältesten Gebäude Westaustraliens ansehen. Auch ein altes Gefängnis gibt es in Fremantle. Dieses hatten wir uns allerdings vor vier Jahren bereits angesehen.
Alternativ buchten wir deshalb eine „Whale Watching Tour“ um die vor der Küste vorbei ziehenden Buckelwale aus nächster Nähe beobachten zu können. Da der Preis relativ günstig war gönnten wir uns das sog. „Captain´s Club“ Paket. Das hieß für uns nicht nur, dass wir ausgerufen wurden um als erstes an Bord gehen zu dürfen (sehr peinlich!), sondern auch, dass wir auf die Brücke zum Captain durften um als allererstes mitzubekommen, wenn Buckelwale in der Nähe sind, was wiederum ziemlich cool war. Von den insgesamt etwa 80 Menschen an Bord, waren wir die einzigen, die das Paket gebucht hatten, also hatten wir Exklusivbetreuung inklusive Snack und Getränk.
Die Tour an sich hat sich sehr gelohnt. Etwa 30 Minuten vom Hafen entfernt turnten ein paar Buckelwale um das Boot. Die ersten, die wir sahen waren noch ziemlich ruhig und zeigten sich nur für ein paar Sekunden. Kurz vor Ende des etwa zwei stündigen Ausfluges konnten wir aber noch ein paar aktivere Exemplare beobachten. Leider war es sehr schwierig die Buckelwale zu fotografieren, weil sie natürlich nie dort aufgetaucht sind, wo man sie erwartet hätte.
Ein paar Fotos gibt es trotzdem. Und der Rest, bleibt in unseren Köpfen.
Wir blieben insgesamt vier Tage in Fremantle und genossen die entspannte Atmosphäre. Die kleine M. genoss die Zeit ohne viel Fahrerei in Freo ebenfalls sichtlich. Auf dem Boot war sie ganz aufgeregt und erfreute sich vor allem an den vielen Möwen und auf dem tollen Spielplatz am „Esplanade Park“ konnte sie sich ordentlich austoben. Freo ist durchaus ein Ort, in dem man sich vorstellen könnte zu leben. Was nicht bedeuten soll, dass wir das wollen. 😉
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*Flat White = Espresso mit heißer, nur minimal aufgeschäumter Milch. Die Schaumschicht ist sehr dünn und die Milch noch sehr flüssig. Es bleibt kein Löffel drin stehen und kein Zucker darauf liegen. 😉