Hästholmen

Eigentlich war unser Stop in Hästholmen gar nicht geplant. Und eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben. Es wurden zwei und wir verbrachten einen wundervollen Sommertag am See, aber der Reihe nach…

Wir sind am Vätternsee unterwegs, dem zweitgrößten See Schwedens und dem fünftgrößten Binnensee Europas. Zum Vergleich, mit einer Gesamtfläche von 1.886 qkm ist der Vättern rund dreieinhalb mal größer, als der Bodensee.

Wir fuhren am südlichsten Punkt des Sees in „Jönköping“ vorbei in nordöstlicher Richtung. Auf der Europastraße 4  begleitet man ca. 60 km lang immer das Ufer des Sees. Eine der schönsten Autobahnteilstücke, die wir je gefahren sind.

Eine unserer „tollen“ Apps versprach uns drei kostenlose Schlafmöglichkeiten direkt am See in der Nähe von „Ödeshög“.

Die erste Option haben wir leider wieder einmal nicht aufsuchen können, weil unser „Campi“ zu hoch, zu breit und zu lang ist. Also ab zur zweiten.

Wirklich wunderschön in einem Naturreservat gelegen. Der Weg dorthin führte uns, ziemlich amüsant, über einen Golfplatz. Und wenn ich über schreibe, meine ich wirklich drüber!

Unser Pech, leider war campen hier mittlerweile ausdrücklich verboten.

So langsam kippte die Stimmung dann auch im Camper. Die Reisekinder hatten Hunger und waren müde. Es waren auch schon fast 18 Uhr. Wir haben bei dieser Uhrzeit dann immer auch die Sorge, dass die Kinder noch kurz wegnicken.

Eltern verstehen die Tragik hinter dieser Aussage! 😉

Ab zum dritten vorgeschlagenen Platz. Und ich mache es kurz. Hier hätten wir wohl bleiben dürfen, allerdings hätten wir uns wegen des starken Gefälles wohl in der Nacht anschnallen müssen um nicht aus den Betten zu rollen.

Eine schnelle Lösung musste her. Eine der vernünftigen Apps (Stellplatz-Radar) schlug uns in der Nähe dann Hästholmen vor. Nicht kostenlos, aber mit 120 Kronen recht günstig. Und im Nachhinein betrachtet, wirklich jeden Cent Wert. Wieder einmal hatte es seinen Grund, warum die anderen Stellplätze nicht sein sollten.

Hästholmen ist nicht groß, aber sehr entspannt. Wir durften direkt am kleinen Bootshafen stehen und schlafen. Wie gesagt, eigentlich wollten wir nur einen kurzen Stopp einlegen. Weil das Wetter an jenem Samstag mit rund 25 Grad aber echt super war, entschieden wir uns zu bleiben.

Rollergang Hästholmen 😉

Am Hafen herrschte ein wirklich tolles Flair. Die Bootsbesitzer verbrachten den sonnigen Tag und auch den Abend an Deck ihrer Boote. Vom kleinen, aber feinen Badeplatz aus, testeten wir das 17 Grad kalte Wasser des Vättern. Der tolle Spielplatz oberhalb des Hafens war hervorragend zum auspowern für die kleine M. geeignet und auch unser Julimädchen hatte hier Spaß.

Ein weiteres Highlight war dann noch das preisgekrönte Eis aus der Eisbar „31:ans Glass och Kök“. Das Schokoladeneis wurde bei den schwedischen Eismeisterschaften mit Gold ausgezeichnet und ist das Beste Schwedens.

Und auch wir können behaupten, dass wir bisher noch kein besseres Schokoeis essen konnten.

Wenn das Wetter uns am nächsten Tag keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, wären wir auch gerne noch eine Nacht geblieben. Nicht nur wegen des Eises, sondern auch wegen der tollen Sonnenuntergänge über dem Vättern.

Relaxte Möwe in Hästholmen

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