Schweden empfing uns mit strahlend blauem Himmel und knapp über 20 Grad. Von Trelleborg fuhren wir an der Küste entlang in Richtung Osten. Wir passierten schnuckelige Ortschaften mit den typisch roten Holzhäusern, vorbei an grünen Wiesen und gelben Feldern, die Ostsee immer im Blick. Wir fühlten uns, wie in einem Astrid Lindgren Buch. Genau so idyllisch hatten wir uns Schweden vorgestellt.
In Ystad fuhren wir in der ersten Nacht auf schwedischem Boden auf einen völlig überteuerten Campingplatz. Unser Plan ist eigentlich, so wenig Geld, wie möglich für Campingplätze auszugeben. In Schweden gilt ja schließlich das „Jedermannsrecht“ und das wollen wir mit unserem Camper auch nutzen.
Weiter ging es am nächsten Tag entlang der Küste zu einer Schiffssetzung in Kåseberga. Vom Parkplatz am Ortseingang erreicht man nach einem kleinen Spaziergang „Ales stenar“. So heißt die Anordnung von Grabsteinen, die mit 67m Länge und 19m Breite als die größte weltweit gilt.
Was uns nicht erst bei „Ales stenar“ auffiel, es ist ganz schön voll in Südschweden. Nicht nur die Schweden verbringen hier ihren Sommerurlaub, sondern auch zahlreiche Mitteleuropäer, wie man an den Nummernschildern erkennt.
Was man in Schweden vergebens sucht, sind Geldautomaten. Wir hatten arge Schwierigkeiten einen Geldautomaten zu finden, an dem wir unsere ersten Schwedischen Kronen ziehen konnten. Wir hatten bereits davon gehört, mittlerweile wissen wir, in Schweden wird alles mit Karte gezahlt. So zahlten auch wir unseren ersten Einkauf mit der Kreditkarte.
Die Nacht verbrachten wir diesmal auf dem Gelände eines Bauern, der auf seiner großen Wiese Stellplätze mit Strom zur Verfügung stellte. Auch dieser Platz war wieder nicht kostenlos, aber mit knapp 12€ kostete dieser weniger als ein drittel des Platzes der vorherigen Nacht. Damit konnten wir schon ganz gut leben, zumal unsere Kids mächtigen Spaß auf der riesengroßen Wiese hatten.
Am nächsten Morgen wanderten wir ein kleines Stück durch den „Stenshuvud Nationalpark“. Direkt an der Küste gelegen wartete dichter Wald darauf, erkundet zu werden. Unser Reisekind fand den „Zauberwald“ so aufregend, dass sie gar nicht mehr aufhören wollte Blätter zu sammeln. Es ist immer wieder wunderschön zu sehen, wie wenig Kinder brauchen um glücklich zu sein. Und, wieviel sie dabei lernen.
Unser Julimädchen schläft übrigens ganz gerne auf solchen kleinen Wanderungen in ihrer Babytrage.
Am Nachmittag erreichten wir dann das kleine Städtchen Osby, wo wir auf dem Weg in den Norden einen Zwischenstopp einlegen wollten. Hier darf man in seinem Camper kostenlos an einer großen Wiese übernachten. Nur einen Steinwurf vom See entfernt.