Ein Traum von einem Nationalpark. Im Landesinnern und damit im tiefen Outback liegt der Karijini National Park. Unterwegs begegnen einem unzählige Road Trains und kilometerlange Güterzüge, denn das Gebiet ist bekannt für die vielen Minen. Hier wird Eisenerz gefördert und über Port Hedland in die Welt exportiert.
Der Weg zum Park überraschte uns allerdings enorm. Nach dem wir hinter Port Hedland abgebogen waren, wurde es urplötzlich immer grüner und jede Menge blühende Wildblumen zierten den Weg. Hier und da deuteten die ersten Gebirgszüge an was uns im Nationalpark erwarten würde.
An das staubig, trockene Outback erinnerte nur das Auski Roadhouse, die letzte Tankstelle vor dem Nationalpark. Ein dick mit Staub bedecktes Gebäude und sehr trist. Wir fragten uns, ob es hier wohl schon mal geregnet hat? Ein trostloser Ort.
Nach gut zwei Stunden Fahrt ist man dann mitten drin im Abenteuerland. Die tiefen Schluchten im Nationalpark versprachen nicht nur Action pur, sie hielten es auch. Um in den Genuss der kristallklaren, eiskalten Pools in den Schluchten zu kommen, mussten wir Felsen hinabsteigen, uns an Wänden entlang hangeln, über Hindernisse klettern, uns durch enge Spalten quetschen oder drunter her kriechen. Mitunter holten wir uns auch nasse Füße, als wir durch knietiefes Wasser wateten.
Unsere erste Nacht verbrachten wir am „Dales Gorge“ (Gorge = Schlucht). Hier gibt es eine einfache Camping Area im Busch ohne Strom und fließendem Wasser, dafür hin und wieder mit Schlangen und Dingos. Wir haben beides nicht gesehen, dafür jede Menge Moskitos.
Wir sahen und in dieser Schlucht die Fortescue Falls und den Fern Pool an und wanderten am Morgen des zweiten Tages zum Circular Pool.
Man muss sich vorstellen, man beginnt seine Wanderung an einem staubigen Parkplatz. Es ist heiß. Dann steigt man in die Gorges hinab und trifft unten auf eine Oase. Die Temperaturen sind angenehm. Es ist grün wegen zahlreicher Bäume. Es blühen bunte Wildblumen. Unbeschreiblich schön.
Unser Reisekind hat die Wanderungen in ihrer Babytrage super mitgemacht und fand im Gegensatz zu uns das Wasser im Circular Pool gar nicht zu kalt. Hätten wir sie gelassen, wäre sie nicht nur mit den Füßen rein.
Vom „Dales Gorge“ aus muss man bis zum „Weano Gorge“ leider wieder ein Stück fahren. Im Weano Areal verbrachten wir die Nacht im „Karijini Eco Retreat“.
Eine etwas gehobenere Unterkunft, die neben Glamping aber auch einen einfachen Stellplatz für das eigene Zelt oder den eigenen Van anbietet. Zwar doppelt so teuer, wie in der Nacht zuvor, dafür gab es aber auch eine heiße Dusche.
Bis zur Schlucht muss man auch wieder ein wenig auf einer unbefestigten Buckelpiste zurück legen. Das lohnt sich aber, denn wer früher gerne auf Abenteuerspielplätzen unterwegs war, oder sich wie Indiana Jones fühlen möchte, der ist hier genau richtig.
Zwischendurch hatte ich echt hin und wieder Angst, dass ich mit Rucksack und damit samt Kameras abrutsche und ins Wasser falle. Das wäre allerdings das kleinere übel gewesen. Immerhin hatte Yvon mit unserem Reisekind das wertvollere Gepäck auf dem Rücken.
Glücklicherweise ist alle gut gegangen und die kleine M. hatte bei dem ständigen auf und ab mächtig Spaß.
Wir stiegen im „Weano Gorge“ bis zum Handrail Pool ab. Es gab noch eine weitere Wanderstrecke, die wir aber auslassen mussten, weil sie mit der kleinen M. auf dem Rücken zu riskant gewesen wäre.
An diesem Tag hat unser Reisekind auch ihren ersten Flirt mit einem australischen Jungen gehabt. Den gleichaltrigen „Aston“ haben wir mit seinem Papa im Weano Gorge kennen gelernt und als wir ihn samt seiner Eltern am Abend im „Eco Retreat“ wieder trafen verteilte unser Reisekind sogar ein Küsschen. Immerhin nicht beim ersten Date, sondern erst beim zweiten Treffen! 😉
Hallo ihr drei das sind ja tolle Bilder, da bekommt man ja Fernweh. Auch die Berichte ganz toll. Könnt ihr als Buch drucken lassen. LG
Danke Ulla!
Werden wir für uns auch mit Sicherheit machen! 😉